Während die zusätzliche Zeit in diesem Fall definitiv nicht ausreicht, um ein zufriedenstellendes Passwort zu erhalten, kann der hohe Sicherheitsgewinn durch die Verwendung anderer Zeichen als Kleinbuchstaben vervielfacht werden. Bei Verwendung von mindestens einem Großbuchstaben und einer Zahl würde ein acht Zeichen umfassendes Kennwort von einem Computer in einer Stunde geknackt werden können. Fügt man ein weiteres Symbol hinzu, sind es acht Stunden.
Um ein Passwort wirklich sicher zu machen, können noch mehr Zeichen oder mehr als ein Großbuchstabe, eine Zahl oder ein Symbol hinzugefügt werden. Ein Passwort mit zwölf Zeichen, einem Großbuchstaben, einer Zahl und einem Symbol ist fast unknackbar, denn ein aktueller Computer braucht 34.000 Jahre, um es zu knacken.
Dies liegt daran, dass sich die möglichen Kombinationen für ein Kennwort exponentiell erhöhen, wenn wir mehr verschiedene Zeichen verwenden. Bei nur 26 Kleinbuchstaben hat ein Passwort mit acht Zeichen etwa 209 Milliarden mögliche Kombinationen. Rechnet man die Großbuchstaben hinzu, kommt man bereits etwa 53,5 Billionen Kombinationen. Mit den Zahlen sind es 218 Billionen Kombinationen. Symbole bieten ein weiteres großes Sicherheitspotenzial, aber da nur die wenigen, die auf Computertastaturen angezeigt werden, bequem zu verwenden sind, erhöht sich die Zahl der Kombinationen noch einmal auf rund 430 Billionen Kombinationen.
Das weltweit sicherste Passwort
Laut dem Internetportal Der Postillon wurde Mb2.r5oHf-0t von Sicherheitsexperten zum sichersten Passwort der Welt gekürt. Okay – Spaß beiseite. An dem Beispiel erkennt man dennoch sehr schön ein starkes Passwort. Laut checkdeinpasswort.de dauert es 121 Quintillionen Jahre bis es mit aktueller Rechnerkapazität geknackt werden würde. So kompliziert und „unmerkbar“ muss ein Passwort aber nicht sein.
Denn wir haben eine weitere Anforderung an Passwörter: Du solltest kein Passwort mehrmals verwenden. Das bedeutet, dass Du für jedes System, Internetprotal oder Dienst ein eigenes und einmaliges Passwort verwenden solltest. Wenn nämlich die Benutzerdaten einer Internetseite geklaut wurden, haben dunkle Gestalten dein Passwort. Schlechte Nachrichten über Onlinekriminalität und Datenklau sind allgegenwärtig. Im April 2021 wurde ein großer Datensatz von über 500 Millionen Facebook-Nutzern frei zum Download bereitgestellt. Die Daten, die etwa 20 % der Facebook-Abonnenten umfassen, wurden angeblich durch Ausnutzung einer Sicherheitslücke erlangt, die laut Facebook im August 2019 behoben wurde. Auch Adobe und dessen Kunden waren von einem „Passwort-Diebstahl“ schon einmal betroffen.
Ob Du und Deine Daten bereits von einem solchen „Diebstahl“ betroffen waren, kannst Du testen bei haveibeenpwned.com. Diese Website schaut in Millionen geklauter und öffentlich zugänglicher Datensätze und sucht auf Wunsch Deine E-Mail-Adresse darin.