Seit dem 18.10.2022 gibt es eine neue Version von InDesign. Diese zeichnet sich mal wieder nur durch ein paar wenige Änderungen und Verbesserungen aus. Eine der wenigen Schritte nach Vorne ist, dass InDesign nun neue Datenformate beim Verknüpfen bzw. Platzieren unterstützt.
Sie können jetzt HEIC-, HEIF-, WEBP- und JP2K-Dateien in ihren nativen Formaten importieren, ohne dass die Originaltreue beeinträchtigt wird.
Quelle: https://helpx.adobe.com/de/indesign/using/whats-new/2023.html#new-graphics
Werfen wir heute mal den Fokus auf „HEIF“ und „HEIC“. Apple-Jünger und iPhone-Besitzer kennen die beiden schon seit iOS 11 (2017). Denn seitdem werden Fotos, die mit iPhone oder iPad geschossen werden, nicht nur als JPG, sondern wahlweise im Format HEIF abgespeichert und Videos im HEVC-Codec in den Flashspeicher abgelegt. Die Gründe liegen in den vielen Vorteilen, die die neuen Komprimierungsverfahren (genannt „Codec“) sowie die neuen Formate mit sich bringen. Wir haben uns die Formate näher angeschaut und finden die Vorteile richtig überzeugend.
Abkürzungschaos: HEIF, HEIC, HEICS und HEVC
HEIF steht für „High Efficiency Image File Format“.
HEIC steht für „High Efficiency Image Container“ und ist eine aktualisierte Version von HEIF.
HEICS ist das gleiche wie HEIF, und wird manchmal bei einer größeren Anzahl von Bildern verwendet.
HEVC für „High Efficiency Video Coding“, das Komprimierungsverfahren, das die Daten so schön klein macht.
Das Verfahren wurden unter anderem von der Moving Picture Experts Group (MPEG) entwickelt und 2015 bzw. 2013 als ISO-Norm veröffentlicht – so neu sind diese Entwicklungen also nicht. Da hat Adobe aber mal richtig lange gepennt.
Man muss unterscheiden zwischen dem Codec und den Dateiformaten. Der Codec heißt „HEVC“ und komprimiert sowohl Bildern als auch Videos. Die Dateiformate sind bei Bildern HEIC, HEIF oder HEICS und bei Videos weiterhin .mov oder .mp4.
Warum ist das für Publisher interessant?
Zuallererst ist die Speicherersparnis zu nennen. HEVC verspricht, die Bilder und Videos circa zweimal so effektiv zu komprimieren wie JPEG. Anders gesagt, die Daten werden nur halb so groß im Vergleich zu JPG. Zudem ohne die störenden Artefakte, die man vom JPG-Format kennt. Nun könnte man denken, dass Speicherplatz zunehmend weniger kostet, warum dann also sparen? Zum einen werden Bilder und Videos wegen der steigenden Auflösung immer größer. Zudem muss man bedenken, dass die Daten transportiert werden müssen, zum Beispiel in die iCloud oder auf den heimischen Rechner. Und beim Transport lohnt sich leichtes Gepäck.
Zusätzlich bietet die neue Technologie ein paar Features, die tatsächlich neu sind. In einer HEIF-Datei ist es prinzipiell möglich, nicht nur ein Bild, sondern gleich eine ganze Anzahl Bilder zu speichern. Mit dieser Idee lassen sich nun einige unterschiedliche Szenarien realisieren: