„Barrierefreiheit“ ist in aller Munde! „Accessibility“, „PDF/UA“, „Matterhornprotokoll“ – sicher alles Begriffe, mit denen du dich im Sommer 2024 auseinandersetzt! Aber für wen machen wir das eigentlich alles? Für den Gesetzgeber? Für „Blinde“? Vielleicht macht sich die Branche Gedanken über all diese Themen nur für dich? Denn es geht nicht nur um Menschen, die nicht sehen können. Es geht auch um „Farbfehlsichtigkeiten“ aller Art.
Und:
Weltweit sind etwa 8 % der Männer und 0,5 % der Frauen betroffen. Am häufigsten sind die vier Arten der Farbfehlsichtigkeit, die unter dem Begriff Rot-Grün-Schwäche beziehungsweise Rot-Grün-Blindheit zusammengefasst werden. Deutlich seltener sind Blauschwäche, Blaublindheit, Monochromasie und Achromasie. Neben der geschlechtsspezifischen gibt es auch eine regionale Ungleichverteilung. In Asien sind die Fallzahlen um etwa ein Viertel niedriger als in Europa, in Afrika sogar um die Hälfte.
https://www.farbsehschwaeche.de/hintergruende/wie-haeufig-sind-farbfehlsichtigkeiten
Jetzt steht natürlich eine Frage im Raum: „Bin ich farbfehlsichtig?“. Wenn du dir diese Frage stellst, möchte ich dir diese Website empfehlen: color-blindness.com.
Die Webseite bietet nicht nur Informationen, sondern auch praktische Tests zur Farbfehlsichtigkeit. Publisher können die Seite nutzen, um ihre eigenen Fähigkeiten zur Farberkennung und die verwendeten Farben in ihren Daten zu überprüfen. Das hilft dabei, bewusster Entscheidungen zu treffen.
Gerade für Infografiken, Schaubilder oder Diagramme, die auf den Einsatz von Farben angewiesen sind, können die Tests auf der Seite dabei helfen, sicherzustellen, dass diese visuell zugänglich sind. Teste deine Grafiken mit den Farbfehlsichtigkeits-Simulationen auf der Webseite. Besteht die Grafik die Tests nicht, könnten zusätzliche visuelle Hinweisen wie Muster oder Symbole in den Grafiken, die unabhängig von der Farbe funktionieren, helfen, die Inhalte besser wahrzunehmen.
Die Webseite bietet außerdem ein informatives eBook über die Grundlagen der Farbenblindheit zum Download unter https://www.color-blindness.com/color-blind-essentials/
Das eBook ist zwar, wie die gesamte Webseite, in englischer Sprache geschrieben, jedoch ein äußerst wertvolles und informatives Werk für jeden, der mehr über Farbenblindheit erfahren möchte. Besonders nützlich ist die ausführliche Erklärung der genetischen Ursachen und die Darstellung, wie Farbenblindheit vererbt wird. Darüber hinaus gibt es Infos zu diagnostischen Tests, und zeigt, wie sich Farbenblindheit im Berufsleben auswirken kann. Insgesamt vermittelt das eBook nicht nur Wissen, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, mit denen Farbenblinde konfrontiert sind.
Ich habe nach einer entsprechenden Seite in deutscher Sprache gesucht, die ich empfehlen könnte. Aber es gibt immer einen Grund, der mich gestört hat. Mal war die Seite nicht datensparsam, mal waren die Tests unpraktisch in der Durchführung. Diese Seite jedoch ist super! Wer einen besseren Tipp hat, schreibt mir gerne.
In unseren Projekten rund um das Thema „Barrierefreiheit“, ist häufig verkürzt von „Blinden“ die Rede. Eigentlich geht es aber um eine weitaus größere Zielgruppe, denn es gibt viel mehr Sehbehinderungen als „Blindheit“. Teste dein Wissen selbst auf color-blindness.com.
Christoph Steffens