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Wir testen die 4-Tage-Woche

Veröffentlicht am 12. Juli 2023

Schon seit einiger Zeit wird in Deutschland über die 4-Tage-Woche diskutiert. Die Idee dahinter kennt mittlerweile vermutlich jeder: Die (eventuell verkürzte) Arbeitszeit wird von 5 auf 4 Tage verteilt und somit bleibt ein Tag mehr pro Woche frei.

Die Vorteile für die Mitarbeitenden sind offensichtlich: längere Erholungsphasen, mehr Zeit für die Verpflichtungen neben der Arbeit, weniger Stress, mehr Gesundheit.

Das wiederum wirkt sich positiv auf die „Produktivität“ aus – wer ausgeruht und zufrieden ist, arbeitet effektiver und fokussierter.

Unterstützt wird diese These vor allem durch eine Studie aus Großbritannien. Dort testeten 61 Unternehmen die 4-Tage-Woche – und 56 davon sind auch nach dem Ende der Testphase dabei geblieben. Und auch im restlichen Europa erfährt dieses Modell immer mehr Zuspruch. In Island gab es die ersten (erfolgreichen!) Vorstöße schon 2015. In Belgien hat jeder Arbeitnehmer seit diesem Jahr das Recht auf eine 4-Tage-Woche.

Auch wir in der Satzkiste haben uns mit dem Thema auseinandergesetzt und darüber gesprochen. Es klang irgendwie sinnvoll und für uns zumindest theoretisch umsetzbar. Dass diese Maßnahme Spannung aus dem Arbeitsalltag nehmen könnte und Stress potenziell minimieren kann, schien logisch.

Aber wäre das denn überhaupt leistbar in unserem Büro? Wie können wir organisieren, dass dennoch immer der richtige Ansprechpartner für die Kunden erreichbar ist? Wie gehen wir mit Urlaub und Krankheitsvertretung um? Was können wir aus unserem Arbeitsalltag streichen, das nur Zeit kostet, aber nichts bringt? Können wir das betriebswirtschaftlich überhaupt verantworten?

Theoretische Überlegungen haben uns irgendwann nicht mehr weiter gebracht. Somit haben wir Nägel mit Köpfen gemacht und entschieden: Wir probieren das jetzt einfach mal aus!

Wir haben die wöchentliche Arbeitszeit reduziert und die verbliebenen Stunden auf vier Tage verteilt bei vollem Gehalt. Und die freien Tage wurden so verteilt, dass von unserer Seite aus immer Ansprechpartner für die Kunden da sind.

Die anfängliche Testphase von April bis Mai 2023 haben wir bis Ende des Jahres erweitert. Alle Mitarbeitenden haben die Wahl, ob sie weitermachen oder zurück zu den 5-Tagen gehen, denn auch die haben Vorteile. Immerhin lässt sich die Arbeitszeit auf 5 Tage flexibler verteilen, wie wenn dieselben Dinge in 4 Tagen erledigt werden müssen.

Ende des Jahres entscheiden wir, wie es weitergeht. Bisher läuft aber alles prima. 

Der Planungsaufwand ist zugegeben höher, aber das ist auch der einzige negative Punkt, der uns bisher aufgefallen ist.

Die Kolleg:innen sind sehr zufrieden und obwohl nicht alle überzeugt von unserer Idee waren, ist das Fazit aktuell doch einstimmig.

Die 4TW ist für mich sensationell gut, weil ich neben den sonst am Wochenende üblichen
Arbeiten, Erledigungen und Verpflichtungen einfach noch einen Tag „geschenkt“ bekomme
und sich die Erholungs-/Freizeitphase verlängert. Das entspannt auch während der 4-Tage Arbeiten, da man weiß, „ok, dafür habe ich an meinem freien Tag Zeit“. Ich muss nicht nach der Arbeit noch irgendwo hin hetzen.

Anfangs nahm ich den Freitag nur „flexibel“ frei, wenn ich alles abgearbeitet hatte.
Meist habe ich doch noch kurz (1-2 Std.) an einem Projekt oder einer E-Mail gesessen. Für mich ist es, seit ich „wirklich“ frei habe, viel entspannter. Ich denke freitags nicht mehr an die Arbeit, ich habe nun 3-4 Stunden Zeit für den Haushalt oder einkaufen zu gehen. Friseur oder Arzttermine lege ich meist auf den Freitag und ich muss das nicht während der Arbeitstage unterbringen. Manchmal nutze ich diese „neu gewonnene Zeit“ auch mal für mich, um Sport zu treiben.

Die 4-Tage-Woche finde ich super. Das Kind ist in der Kita und ich habe einen Tag, den ich für mich nutzen kann und für Dinge, für die nach der Arbeit und auch oft am Wochenende nicht so richtig Zeit ist. Rasen mähen, in Ruhe lesen, Einkaufen, meinen Hobbies nachgehen. Dadurch fühle ich mich insgesamt entspannter und ausgeglichener.

Die 4-Tage-Woche steht bei uns für: Kein Hetzen mehr, Zeit für Sport, mehr Ruhe im Alltag, entspannter arbeiten. Arbeit, Alltag und private Verpflichtungen nicht täglich unter Zeitdruck zusammenpuzzeln zu müssen – das klingt doch erstrebenswert, oder?
Wir sind jedenfalls gespannt, was die nächsten Monate für Erkenntnisse bringen – aber bisher sind wir sehr froh, diesen Versuch gewagt zu haben!
Katharina Frerichs

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