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Was gibt es Neues in InDesign 2023 (Version 18) 🆔

Veröffentlicht am 21. Oktober 2022

Im Rahmen der Hausmesse „Adobe Max“ hat der Softwarehersteller unseres Herzens neue Versionen der Programme der „Creative Cloud“ veröffentlicht. Seit dem 18. Oktober glüht die „Creative-Cloud-Desktop-App“ und verkündet, dass massig Updates auf uns warten. Wir schauen uns die Neuerungen für InDesign 2023 genauer an.

Als ich den „Splashscreen“ beim ersten Starten gesehen habe, habe ich mich zunächst sehr gefreut. Der „Splashscreen“ ist das Bild, dass das Programm beim Starten zeigt. Das von InDesign ist oben als Beitragsbild eingefügt. Warum es mich gefreut hat? Weil es aus der Printwelt stammt (und nicht mehr Werbung für eine Amazon-Serie enthält). Hier zu sehen ist etwas Geducktes, sind Druckfarben und Papier. Irgendwie macht mich das zuversichtlich, dass Adobe unsere Industrie nicht komplett vergessen hat.

Der Splashscreen wurde im Übrigen von Julia Schimautz gestaltet, einer österreichischen, in Berlin ansässigen, Künstlerin.

Im Internet hat Adobe diese Seite veröffentlicht, und die Neuerungen erläutert.

Automatisch formatieren

Der erste Punkt auf der Seite von Adobe ist schon falsch. Denn diese „Technologievorschau“ ist bis auf Weiteres (Stand Oktober 2022) für englische Benutzer vorbehalten. Die Palette „Stilpakete“ oder „Formatpakete“ oder wie die auf Deutsch auch immer heißen wird, ist nur sichtbar, wenn man InDesign installiert und als Standardinstallationssprache „Englisch“ eingetragen hat. Unsereins muss also noch etwas warten. Hinter dieser Funktion steckt eine neue Funktion, die Text mit Unterstützung von KI formatieren kann. Naja…

Effizientes Kopieren und Einfügen zwischen Illustrator und InDesign

Kommen wir hier zur ersten, unter Umständen interessanten, Neuerung. Bisher war es ein rechter Mist, Text von Illustrator nach InDesign zu kopieren. Dort, im InDesign, kamen nämlich nur Vektorgrafiken an. In den neuen Versionen von Illustrator und InDesign ist es möglich, Text als Text von Illustrator nach InDesign zu übernehmen.

Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass in Illustrator 2023 in den Voreinstellungen unter „Zwischenablageoptionen“ nicht eingestellt ist, dass beim Kopieren das PDF-Format genutzt werden soll.

Nebenbei hat uns Adobe noch eine zusätzliche Option beschert, die beim Einfügen von Text über die Zwischenablage hilft. Ist in den Voreinstellungen, unter „Zwischenablageoptionen“ aktiviert „Einfügeoptionen anzeigen“, dann erscheint an einem Textrahmen, der durch das Einfügen aus der Zwischenablage entsteht, dieses „Anhängsel“. Das konturlose „T“ führt dazu, dass der Text ohne Formatierung eingefügt wird. Das „T“ mit Outline fügt den Text mit Formatierung ein. Natürlich überleben die elaborierten Illustratoroptionen unter „Aussehen“ den Weg über die Zwischenablage nicht. Schade.

Neu in InDesign unterstützte Grafikformate

In InDesign 2023 kannst Du jetzt Dateien in den Formaten HEIF, HEIC, WEBP und JP2K importieren. Wir werden uns hier im Blog in den kommenden Wochen diesen neuen Formaten intensiver widmen.

Besseres einfügen von duplizierten Seiten

Was passiert, wenn man im Seiten-Bedienfeld eine Seite oder einen Druckbogen dupliziert? Bis inklusive InDesign 2022 wurden die neu erstellten Seiten immer ganz am Ende der bestehenden Seiten eingefügt. In InDesign 2023 werden diese nun direkt nach den ausgewählten Seiten eingefügt.

Wer dennoch möchte, dass die Duplikate, die „früher“, am Ende der Seiten landen, kann eine neue, zusätzliche Option auswählen: „Druckbogen am Ende der Seiten duplizierten“ respektive „Seite am Ende der Seiten duplizierten“.

Wir im Team freuen uns und meinen, diese kleine neue Funktion war längst überfällig.

Leider ist im Zuge des Updates eine Funktion verschwunden: Bis inklusive InDesign 2022 konnte man eine Seite in der Seitenpalette mit gedrückter Alt-Taste duplizieren. Dies funktioniert in InDesign 2023 nicht mehr.

Vorschau von InDesign-Dokumenten

Die in meinen Augen aber interessanteste Neuerung ist, dass man sich nun durch eine Seitenvorschau der InDesign-Dateien klicken kann, und das sowohl im Finder unter macOS als auch im Explorer unter Windows! Das wünsche ich mir tatsächlich seit Jahren! Eine InDesign-Datei zu öffnen, nur um nachzuschauen, ob das die „richtige“ ist, schien mir bisher immer aufwändiger als es sein müsste.

Zwei wichtige Informationen dazu: Zum einen ist es wichtig, was Du in InDesign in den Voreinstellungen unter „Dateihandhabung > InDesign-Dateien speichern“ eingestellt hast. Die Anzahl der Seiten und die Vorschaugröße entscheiden, welche Seiten und in welcher Qualität Du diese im Finder oder Explorer siehst.

Und der Hammer ist folgendes: Diese Neuerung betrifft nicht nur InDesign Dateien, die mit InDesign 2023 gespeichert werden! Nein, dies betrifft alle InDesign-Dateien, auch von älteren InDesign-Versionen! Wie kommt es? Die Möglichkeit eine Vorschau in die indd zu speichern gibt es schon seit Jahren! Wenn Du InDesign 2023 auf Deinem Mac oder PC installierst, erhält dein Betriebssystem eine Erweiterung, welche es ermöglicht, die Vorschauen darzustellen! Das heißt, auch wenn Du mit InDesign 2023 gar nicht arbeiten willst, kann es eine gute Idee sein, die Version dennoch zu installieren, nur um die Vorschauen Deiner (alten) Dateien zusehen! Cool, oder?

UXP-Scripting

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Entwickler von InDesign-Scripten nun „UXP-Scripting“ zu den bisherigen Sprachen „VBScript“, „AppleScript“ und „JavaScript“ verwenden können. Viele Programmierer begrüßen das.

Eine große Kleinigkeit

Wenig beachtet hat sich ein Detail verbessert, dass einen Fehler der letzten Versionen behebt. In den Voreinstellungen gibt es unter „Satz“ eine neue Option namens: „Beachten Sie Texteinzüge zusätzlich zum Textumfluss“. Dies ändert das bisherige Verhalten von Listen, wenn deren Text von einem Rahmen verdrängt wird.

InCopy

Kurz und knapp: Enttäuschenderweise gibts hier nix Neues. Schade!

Wie immer gilt, mit dem Updaten sehr vorsichtig zu sein. Warte lieber vor dem produktiven Einsatz der neuen Versionen ab, bis ein kleines Zwischenupdate erschienen ist. Erfahrungsgemäß dauert es zwei Monate, vielleicht auch bis Januar, bis es von InDesign eine Version gibt, die man im Produktionsalltag einsetzen möchte. Zu oft in den letzten Jahren war die erste veröffentlichte Version zu fehlerhaft.

Wer unbedingt die neue Version ausprobieren möchte, sollte zumindest erwägen, die frühere Version nicht zu entfernen. Dies kann man in den Voreinstellungen der CC-App für jedes Programm separat einstellen oder auch beim jeweiligen Update.

Eine gute Idee ist es beim Update die „Bisherigen Einstellungen und Voreinstellungen importieren“ anzuklicken. Dann landen bei InDesign die Arbeitsbereiche und Scripte und vieles mehr direkt in der neuen Version.

FAZIT
Tja. Auch dieses Jahr war die „Adobe Max“ für InDesign-Anwender:innen eher eine Enttäuschung. Wie schon 2022 beschränken sich die Neuerungen auf vier bis fünf Themen, die, neutral betrachtet, lachhaft sind! Sorry, aber da fragt man sich schon, wofür man pro Monat seine Abo-Gebühren bezahlt.
Christoph Steffens

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