Du bist hier: Blog > CreativeCloud | Satzkiste

🔤Buchstaben-Problem in PDFs

Veröffentlicht am 21. Februar 2024

Keine Angst, in diesem Artikel geht es nicht schon wieder um „Künstliche Intelligenz“. Es geht viel mehr, ganz profan, um ein uraltes Problem in Adobe Acrobat bzw. in PDFs. Ende letzten Jahres fiel mir ein PDF in die Hände, das einen mir wohlbekannten Fehler enthielt. Man kann sich vorstellen, dass die Überschrift „kÜnstlich e intellige nz“ in dieser Form nicht beabsichtigt war. Genauso wenig wie „gebur tstAge“ oder „co 2 kli MAinitiAtiVe“.

Natürlich werde ich den Urheber dieses PDFs nicht outen – wir wollen ja niemanden in unserem kleinen Blog in Verlegenheit bringen. Nach einer kurzen Info-Mail wurde eine korrigierte Version des PDFs erstellt und veröffentlicht.

Aber was ist passiert?

Diese Fehler hat sicher niemand in InDesign (oder in welchem Layoutprogramm auch immer) gemacht. Wir sehen keine Rechtschreibfehler, sondern seltsame Kombinationen von Groß- und Kleinbuchstaben und Leerzeichen. So etwas in InDesign zu erstellen, würde schon einigen Aufwand bedeuten.

Das Problem ist passiert beim Zusammenfügen von PDFs oder beim Einfügen oder Ersetzen von Seiten in PDFs.

Wäre ich ein typischer „alter weißer Mann“, würde ich jetzt sagen: „Davor warne ich seit Jahren, warum hört keiner auf mich?“. Da ich aber kein „alter weißer Mann“ bin, schreibe ich das jetzt auch nicht! 😐

Werfen wir einen Blick in die „Dokumenteigenschaften“ eines PDFs in Acrobat, sehen wir im Reiter „Schriften“ welche Schriften verwendet sind und ob und wie sie eingebettet sind. In neuen Dokumenten aus InDesign wird man kaum etwas anderes lesen als „(Eingebettete Untergruppe)“. Das bedeutet, dass im PDF nicht die komplette Schrift, in dem Fall „Helvetica“, eingebettet ist, sondern nur die Buchstaben und Zeichen, die im Dokument tatsächlich benötigt werden.

Wenn nun zwei PDFs auf die falsche Weise „vereint“ werden, die die gleiche Schrift enthalten, mit jeweils unterschiedlichen „Untergruppen“, also „Sets an Buchstaben und Zeichen“, kann man sich vorstellen, dass Acrobat das falsche Ergebnis liefert.

Wie kann man den Fehler verhindern?

Zunächst sollte das gewünschte PDF möglichst in einem Vorgang aus dem Layoutprogramm exportiert werden und auf das Zusammenfügen oder Ersetzen von Seiten sollte verzichtet werden.

Wenn doch, dann verwende in Acrobat nicht die Funktion „Seite ersetzen…“, sondern besser „Seite einfügen…“ und lösche anschließend die alten Seiten.

🛑Aber, egal wie du es machst, kontrolliere das Ergebnis genau; Seite für Seite!!🛑

Ein sicherer Weg ist der folgende: Erstelle in Acrobat ein Preflight-Profil mit der Korrektur „Schriftnamen für alle Schriften eindeutig machen“.

Nun öffne alle beteiligten PDFs und verarbeite sie mit dem Preflight-Profil.

Vor der Verarbeitung der PDFs mit dem Profil heißen die Schriften in allen PDFs noch wie erwartet, also hier z.B. „AdorHairline-Bold“. Nachdem das Profil die PDFs verarbeitet hat, steht vor dem Schriftnamen ein zufälliges „Präfix“, in diesem Beispiel „Dxsbqc“.

Was genau das Präfix ist, ist natürlich egal. Wichtig ist nur, dass es nun in keinem der beteiligten PDFs gleichnamige Schriften gibt und infolgedessen kommt es beim Zusammenfügen auch nicht mehr zu Problem mit den Buchstaben und Zeichen.

Wenn du dich in Sicherheit wägst, weil du noch nie ein solches Problem gesehen und produziert hast, dann drücke ich dir die Daumen, dass das so bleibt! Willst du verhindern, dass dir so ein Fehler in Zukunft passiert, bist du jetzt vielleicht schlauer.
Sollen wir in unserem Blog mehr zu „Acrobat Preflight“ und dessen Korrekturen und Möglichkeiten oder allgemein mehr „PDF Insights“ schreiben, schick uns doch einfach eine nette E-Mail an post(at)satzkiste.de
Christoph Steffens

Interessiert an anderen Themen?

Bleib informiert

Wir schicken Dir eine Benachrichtigung per E-Mail, wenn es für Dich Neuigkeiten im Blog gibt:
Wir verwenden für den Versand Cleverreach als Newsletter-Plattform. Weitere Informationen findest du in unseren Datenschutzrichtlinien

Mehr Beiträge

✨Darf man KI nutzen?

✨Darf man KI nutzen?

KI und Barrierefreiheit: Was ist erlaubt?
Die Satzkiste GmbH nutzt KI, um barrierefreie Inhalte zu erstellen, etwa Alternativtexte für Bilder. Doch ist das rechtlich zulässig?

Rechtsanwältin Dr. Kerstin Bäcker erklärt: Die Nutzung kann im Rahmen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) erlaubt sein, sofern die API von OpenAI genutzt wird.

mehr lesen
PUG Berlin #66 Neue PDF-Pflicht ab 2025?

PUG Berlin #66 Neue PDF-Pflicht ab 2025?

Sei bereit für die neue PDF-Pflicht ab 2025! Am Mittwoch, 12. Februar, lädt die „Publishing Usergroup Berlin“ zu einer virtuellen Konferenz rund um Barrierefreiheit ein. Erfahre alles über das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab 28. Juni 2025 für die Privatwirtschaft gilt. Experte Klaas Posselt teilt praxisnahe Einblicke, darunter Tipps zur Erstellung barrierefreier PDFs mit InDesign. Jetzt mehr erfahren und anmelden! #Barrierefreiheit #PDF2025″

mehr lesen
KI-Unterstützung bei der Wahlentscheidung

KI-Unterstützung bei der Wahlentscheidung

Am 23. Februar 2025 findet die Bundestagswahl statt, und mit „wahl.chat“ gibt es erstmals eine KI-gestützte Ergänzung zum Wahl-O-Mat. Die Plattform ermöglicht es, direkt mit den Wahlprogrammen der Parteien zu interagieren, Fragen zu stellen und das Abstimmungsverhalten aus der letzten Legislaturperiode zu analysieren. Dabei werden die Antworten anonym und auf Basis von Wahlprogrammen sowie weiteren Dokumenten erstellt, mit transparenter Quellenangabe.

mehr lesen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner